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ICD-10-GM Version 2019

Kommentar zur ICD-10-GM Version 2019

Vorbemerkungen und Danksagungen

Die vorliegende Version der Systematik der ICD-10-GM 2019 erscheint zusammen mit einem Alphabetischen Verzeichnis. Wie immer wurde das Alphabetische Verzeichnis an die neue Version der ICD-10-GM angepasst.

Wie in den Vorjahren wurden auch in diesem Jahr zahlreiche Vorschläge der Anwender zur Weiterentwicklung der Klassifikation berücksichtigt und integriert.

Das DIMDI wurde bei der Erarbeitung dieser Version beratend unterstützt durch die Arbeitsgruppe ICD des Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im Gesundheitswesen (KKG) beim Bundesministerium für Gesundheit. Allen Mitgliedern dieser Arbeitsgruppe sei für ihren Einsatz herzlich gedankt. Zahlreiche Vorschläge für diese neue Version kommen von den Mitgliedsgesellschaften der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Den Fachberatern dieser Gesellschaften gilt ebenfalls unser Dank für ihre Zuarbeit.

Grundsätzliches

Zusatzkennzeichen

Die Regelung der Zusatzkennzeichen stellt sich, analog der Vorversion, wie folgt dar:

V
Verdachtsdiagnose bzw. auszuschließende Diagnose
Z
(symptomloser) Zustand nach der betreffenden Diagnose
A
ausgeschlossene Diagnose
G
gesicherte Diagnose (auch anzugeben, wenn A, V oder Z nicht zutreffen)

Im stationären Bereich bleiben diese Zusatzkennzeichen weiterhin außer Kraft. Die Zusatzkennzeichen für die Seitenlokalisation R (rechts), L (links) und B (beidseitig) können nach wie vor in der ambulanten und in der stationären Versorgung verwendet werden.

Aktualisierungen durch die Weltgesundheitsorganisation

Die ICD-10-GM 2019 berücksichtigt Änderungen der Weltgesundheitsorganisation, die zur Implementation im Jahr 2019 vorgesehen sind, soweit dies im Kontext der 'German Modification' hinsichtlich Sprachgebrauch und Einsatz innerhalb der Entgeltsysteme sinnvoll und möglich ist. Die WHO hat angekündigt, nach 2019 keine regelmäßigen Aktualisierungen mehr für die ICD-10 herauszugeben. Bei dringendem Änderungsbedarf wird die WHO ggf. einzelne Anpassungen bekanntgeben, die dann ggf. in die ICD-10-GM übernommen werden.

Einzelne wichtige Änderungen

Kap. I

Zika-Viruskrankheit

Von der WHO wurde für die Zika-Viruskrankheit ein eigener 4-Steller (A92.5) eingeführt. Die vorläufige Zuordnung zur nicht belegten Schlüsselnummer U06.- im Kapitel XXII wurde gestrichen.

Chronische Virushepatitis

Im Rahmen einer für Belange der ICD-10-GM modifiziert umgesetzten WHO-Anpassung wurden nach Beratungen mit Experten aus Fachgesellschaften und Organisationen der Selbstverwaltung bei B18.1 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus 5-Steller zur spezifischen Kodierung der Phase der Infektionskrankheit eingeführt.

Pneumozystose

Bedingt durch die Einführung eines neuen 4-Stellers (B48.5†) für die Pneumozystose im Bereich Mykosen (B35-B49) durch die WHO wurde B59† im Bereich Protozoenkrankheiten (B50-B64) gestrichen und der Inhalt in den neuen Kode verlagert, um der heutigen wissenschaftlichen Einordnung der Infektionskrankheit Rechnung zu tragen.

Kap. V

Aufmerksamkeitsstörung

Nach Beratungen mit Experten aus Fachgesellschaften und Organisationen der Selbstverwaltung wurden bei F98.8 Sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend 5-Steller eingeführt, um die Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität mit Beginn in der Kindheit und Jugend spezifisch abbilden zu können. Zur Abgrenzung gegenüber dem Aufmerksamkeitsdefizit bei hyperaktivem Syndrom wurde bei F90.0 ein entsprechendes Exklusivum eingeführt. Diese Änderung erfolgte in Anlehnung an die Internationale Klassifikation psychischer Störungen ICD-10 Kapitel V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien.

Kap. VI

Zentrale faziale Parese

Von der WHO wurde eine neue 4-stellige Kategorie eingeführt (G83.6), um eine zentrale faziale Parese durch Läsion des oberen Motoneurons spezifisch kodieren zu können. Zur Abgrenzung von der Fazialisparese durch Läsion des unteren Motoneurons wurden sowohl bei dem neu aufgenommenen Kode als auch bei G51.0 Fazialisparese entsprechende Exklusiva aufgenommen.

Komplexes regionales Schmerzsyndrom

Zur Anpassung der Klassifikation an den aktuellen medizinischen Wissensstand wurden von der WHO mit Unterstützung des Fachbereichs drei neue 4-stellige Kategorien (G90.5-G90.7) eingeführt, um das komplexe regionale Schmerzsyndrom nach Typen differenziert abbilden zu können. Um die erforderliche Differenzierung der Inhalte nach Lokalisation zu erreichen, wurden in der ICD-10-GM bei allen 4-stelligen Kategorien neue 5-Steller eingeführt. Durch diese Anpassung ändert sich auch die Zuordnung der Sudeck-Knochenatrophie, die bisher mit M89.0- kodiert wurde und jetzt G90.5- Komplexes regionales Schmerzsyndrom, Typ I zugeordnet ist. Der Kode G56.4 Kausalgie wurde gestrichen und die Kausalgie bei G90.6- Komplexes regionales Schmerzsyndrom, Typ II verortet.

Enzephalopathie bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Von der WHO wurde eine neue 4-stellige Sternschlüsselnummer eingeführt (G94.3*), um eine Enzephalopathie bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten spezifisch kodieren zu können.

Kap. IX

Jugularvenenthrombose

Bei der Schlüsselnummer I82.8- Embolie und Thrombose sonstiger näher bezeichneter Venen wurde ein neuer 5-Steller eingeführt, um Embolien und Thrombosen der V. jugularis spezifisch kodieren zu können.

Kap. XI

Ösophagusblutung

Auf Antrag des Fachbereichs wurde unter der Kategorie K22.8- Sonstige näher bezeichnete Krankheiten des Ösophagus ein neuer 5-Steller eingeführt, um eine Ösophagusblutung spezifisch kodieren zu können.

Femoralhernien

Analog zu dem Kode K40.- Hernia inguinalis wurden auf Antrag des Fachbereichs bei K41.- Hernia femoralis neue 5-Steller eingeführt, um Rezidivhernien spezifisch abbilden zu können.

Angiodysplasien des Dünndarmes

Bedingt durch die Einführung einer neuen Schlüsselnummer für die Angiodysplasie des Dünndarmes (K55.3) durch die WHO wurden die 5-Steller K55.81 und K55.82 gestrichen und die Inhalte in den auf 5. Stelle ausdifferenzierten neuen Kode verlagert. Die Resteklasse K55.88 wurde durch diese Änderung obsolet.

Reizdarmsyndrom

Von der WHO wurden neue 4-stellige Kategorien unter K58.- eingeführt, um das Reizdarmsyndrom differenzierter als bisher kodieren zu können. Die bisher verwendeten Schlüsselnummern (K58.0 und K58.9) wurden gestrichen.

Obstipation

Auf Antrag des Fachbereichs wurden unter der Kategorie K59.0 Obstipation neue 5-Steller eingeführt, um eine Obstipation entsprechend ihrer Ätiologie spezifisch kodieren zu können.

Retroperitonealfibrose

Von der WHO wurde eine neue 4-stellige Kategorie eingeführt (K66.2), um die Retroperitonealfibrose (Morbus Ormond) spezifisch kodieren zu können.

Leberzirrhose

Auf Antrag des Fachbereichs wurde unter der Kategorie K74.- Fibrose und Zirrhose der Leber eine neue 4-stellige sekundäre Schlüsselnummer (K74.7-!) eingeführt und auf 5. Stelle weiter ausdifferenziert, um die klinischen Stadien der Leberzirrhose spezifisch kodieren zu können.

Kap. XII

Psoriasis

Mit Unterstützung von Experten aus den Fachgesellschaften und Organisationen der Selbstverwaltung wurde bei L40.- Psoriasis eine neue 4-stellige sekundäre Schlüsselnummer (L40.7-!) eingeführt und auf 5. Stelle weiter ausdifferenziert, um eine mittelschwere bis schwere Psoriasis erfassen zu können.

Kap. XIII

Schulterläsionen

Von der WHO wurde eine neue 4-stellige Kategorie eingeführt (M75.6), um eine Läsion des Labrums bei degenerativer Veränderung des Schultergelenkes spezifisch kodieren zu können.

Kap. XIV

Fornixruptur

Auf Antrag des Fachbereichs wurden bei N28.8 Sonstige näher bezeichnete Krankheiten der Niere und des Ureters neue 5-stellige Schlüsselnummern eingeführt, um die nichttraumatische Ruptur eines Nierenkelches spezifisch kodieren zu können.

Kap. XVI

Angeborene Zika-Viruskrankheit

Von der WHO wurde für die angeborene Zika-Viruskrankheit ein eigener 4-Steller (P35.4) eingeführt. Die vorläufig vergebene Schlüsselnummer im Kapitel XXII (U06.-) wurde gestrichen (s.a. oben).

Kap. XIX

Komplikationen durch interne Prothesen, Implantate oder Transplantate

Auf Antrag des Fachbereichs wurden bei T85.5 Mechanische Komplikation durch gastrointestinale Prothesen, Implantate oder Transplantate und T85.7- Infektion und entzündliche Reaktion durch sonstige interne Prothesen, Implantate oder Transplantate neue 5-stellige Schlüsselnummern eingeführt, um die jeweiligen Zustände nach ihrer Lokalisation (Verdauungstrakt, hepatobiliäres System, Pankreas) spezifisch kodieren zu können.

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