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ICD-10-GM Version 2013

Kommentar zur ICD-10-GM Version 2013

Vorbemerkungen und Danksagungen

Die vorliegende Version ICD-10-GM 2013 erscheint zusammen mit einem Alphabetischen Verzeichnis. Wie schon zuvor, wurde das Alphabetische Verzeichnis an die neue Version der ICD-10-GM angepasst. Außerdem wurden Ergebnisse einer fortlaufenden externen Qualitätssicherung berücksichtigt.

Wie in den Vorjahren wurden auch in diesem Jahr zahlreiche Vorschläge der Anwender zur Weiterentwicklung der Klassifikation berücksichtigt und integriert.

Das DIMDI wurde bei der Erarbeitung dieser Version beratend unterstützt durch die Arbeitsgruppe ICD des Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im Gesundheitswesen (KKG) beim Bundesministerium für Gesundheit. Allen Mitgliedern dieser Arbeitsgruppe sei für ihren Einsatz herzlich gedankt. Zahlreiche Vorschläge für diese neue Version kommen aus der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Den Fachberatern dieser Gesellschaften gilt ebenfalls unser Dank für ihre Zuarbeit.

Grundsätzliches

Zusatzkennzeichen

Die Regelung der Zusatzkennzeichen stellt sich, analog der Vorversion, wie folgt dar:

V
Verdachtsdiagnose bzw. auszuschließende Diagnose
Z
(symptomloser) Zustand nach der betreffenden Diagnose
A
ausgeschlossene Diagnose
G
gesicherte Diagnose (auch anzugeben, wenn A, V oder Z nicht zutreffen)

Im stationären Bereich bleiben diese Zusatzkennzeichen weiterhin außer Kraft. Die Zusatzkennzeichen für die Seitenlokalisation R (rechts), L (links) und B (beidseitig) können nach wie vor in der ambulanten und in der stationären Versorgung verwendet werden.

Aktualisierungen durch die Weltgesundheitsorganisation

Die ICD-10-GM 2013 berücksichtigt Änderungen der Weltgesundheitsorganisation, die zur Implementation im Jahre 2013 vorgesehen sind, soweit dies im Kontext der German Modification hinsichtlich Sprachgebrauch und Einsatz innerhalb der Entgeltsysteme sinnvoll und möglich ist.

Einzelne wichtige Änderungen

Kap. III:

Hereditärer Mangel an sonstigen Gerinnungsfaktoren

Um zukünftig eine spezifischere Vergütung der Behandlung von Patienten mit 'hereditärem Mangel an sonstigen Gerinnungsfaktoren' zu ermöglichen, wurde die Kategorie D68.2 auf 5. Stelle differenziert.

Kap. IX:

Vorhofflimmern und Vorhofflattern

Durch ein sogenanntes Major Update der WHO bedingt, musste Kodebereich I48 umfänglich überarbeitet werden. Bis dato gab es in der WHO-Ausgabe der ICD-10 lediglich eine 3-Steller-Kategorie. Dem internationalen Wunsch von Anwenderseite nach mehr Spezifität folgte die WHO durch eine Unterteilung auf 4. Stelle entsprechend der heute üblichen Einteilung der Krankheitsbilder. Die bestehenden 4- und 5-Steller-Kategorien der German Modification mussten im Rahmen der Umsetzung der WHO-Vorgabe weichen. Eine Überleitung der Kodes ist, wegen der neuen Struktur der Kodes, nicht 1:1 möglich.

Aneurysma und Dissektion der A. vertebralis

Einem Major Update der WHO folgend, wurde ein neuer Schlüssel 'I72.6 Aneurysma und Dissektion der A. vertebralis' eingeführt, um diese Zustände von 'Aneurysmata und Dissektionen sonstiger präzerebraler Arterien' (I72.5) abgrenzen zu können.

Hämorrhoiden

Im Rahmen eines Major Updates der WHO wurde der Kodebereich 'I84 Hämorrhoiden' im Kapitel IX 'Krankheiten des Kreislaufsystems' aufgelöst und mit neuer Struktur im Kapitel XI 'Krankheiten des Verdauungssystems' als 'K64 Hämorrhoiden und Perianalvenenthrombose' angelegt. Durch die neue Struktur ist eine 1:1-Überleitung der Schlüsselnummern nicht möglich.

Kap. XI:

Karies mit freiliegender Pulpa

Unter der 3-Steller-Kategorie 'K02 Zahnkaries' wurde seitens der WHO eine zusätzliche Schlüsselnummer K02.5 auf 4. Stelle eingeführt, um Fälle von 'Karies mit freiliegender Pulpa' spezifisch kodieren zu können.

Hernia ventralis

Eine umfangreiche Neustrukturierung wurde von der WHO für den Kodebereich 'K43.- Hernia ventralis' vorgenommen. Die bisherige, überholte Terminologie und Unterteilung wurde an die heutigen Bedürfnisse angepasst und erweitert. Im Rahmen der Umsetzung des Major Updates in der ICD-10-GM wurden einzelne Schlüsselnummern auf 5. Stelle weiter gliedert, um den Entgeltsystemen (insbes. dem DRG-System) besser Rechnung tragen zu können. Gleichwohl lässt sich eine 1:1-Überleitung nicht erreichen.

Hämorrhoiden und Perianalvenenthrombose

Wie bereits oben angeführt, wurden die bisherigen Schlüsselnummern für die Kodierung der 'Hämorrhoiden' unter I84 durch eine neue Struktur im Kapitel XI ersetzt, um 'Hämorrhoiden und Perianalvenenthrombosen' zukünftig analog der heute gebräuchlichen klinischen Einteilung abbilden zu können. Der umfassende strukturelle Neuaufbau bedingt, dass eine 1:1-Überleitung der Schlüsselnummern zwischen den Jahrgangsversionen nicht möglich ist.

Sonstige Krankheiten des Verdauungssystems nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert

Auf Antrag des Fachbereichs wurden zusätzliche Schlüsselnummern (K91.81-K91.83) unter dem Kode K91.8- aufgenommen, um 'Insuffizienzen von Anastomosen und Nähten nach Operationen am Verdauungstrakt' für die Belange der Entgeltsysteme spezifischer kodieren zu können.

Kap. XIII:

Sonstige Gelenkkrankheiten

Im Kodebereich M20-M25 wurden auf Antrag des Fachbereichs in größerem Umfang 5-Steller-Kategorien entfernt, die in Bezug auf die jeweils übergeordneten 4-Steller-Kategorien zu keinen sinnvollen Kombinationen führten. Damit soll eine verbesserte Kodierqualität erreicht werden.

Kap. XVII:

Thalidomid-Embryopathie

Auf Antrag von Betroffenenverbänden, mit Unterstützung von Experten aus Fachgesellschaften und Organisationen der Selbstverwaltung, wurde eine neue Schlüsselnummer Q86.80 für die spezifische Kodierung der 'Thalidomid-Embryopathie' eingeführt. Der neue Kode ermöglicht eine bessere Identifikation der Behandlungsfälle für die Belange der Entgeltsysteme und des Verordnungswesens etc. Da es sich bei der Thalidomid-Embryopathie um ein breites Spektrum von teilweise sehr unterschiedlichen Krankheitszuständen handelt, sollen diese (wie bisher) im Einzelfall spezifisch kodiert werden.

Kap. XVIII:

Plötzlicher Kindstod

Ausgehend von einem WHO-Major-Update wurde eine Unterteilung der Schlüsselnummer R95 auf der 4. Stelle vorgenommen, um eine Differenzierung hinsichtlich einer vorgenommenen Obduktion zu ermöglichen.

Kap. XXI:

Anpassung und Handhabung eines kardialen (elektronischen) Geräts und Vorhandensein eines kardialen elektronischen Geräts

Ausgehend von einem WHO-Major-Update die Schlüsselnummer Z45.0 betreffend, erfolgte eine weitergehende Aufteilung dieses Schlüssels für die Zwecke der Entgeltsysteme. In diesem Zusammenhang wurde die Schlüsselnummer 'Z45.83 Anpassung und Handhabung eines herzunterstützenden Systems' aufgelöst, da sie nun in den neuen, spezifischeren Kodes unter Z45.0- aufgeht.

In Anlehnung an die Änderungen beim Kode Z45.0- erfolgte auch die Überarbeitung des Schlüssels 'Z95.0 Vorhandensein eines kardialen elektronischen Geräts'.

Langzeitige Abhängigkeit vom Kunstherz

Ein WHO-Major-Update zur Aufnahme des neuen Schlüssels 'Z99.4 Abhängigkeit vom Kunstherz' wurde - angepasst an die Struktur der übrigen Schlüssel unter Z99 - in die German Modification eingeführt.

Kap. XXII:

Vorläufige Zuordnungen für Krankheiten mit unklarer Ätiologie und nicht belegte Schlüsselnummern

Im Kodebereich U00-U49 wurden, im Zusammenhang mit der Einführung von 'nicht belegten Schlüsselnummern' durch die WHO, umfangreichere Umbauten vorgenommen. Sie sollen gewährleisten, dass im Bedarfsfall Platzhalter in den EDV-Systemen zur Verfügung stehen, damit auf aktuelle internationale und nationale Situationen adäquat reagiert werden kann. Die aufgeführten Schlüsselnummern sollen nur nach Freigabe durch die WHO verwendet werden.

Erreger mit bestimmten Antibiotikaresistenzen, die besondere therapeutische oder hygienische Maßnahmen erfordern

Um bestimmte Erreger(gruppen) mit schwerwiegenden Antibiotikaresistenzen von solchen mit weniger schwerwiegenden abgrenzen zu können, wurden Unterteilungen auf 5. Stelle bei den Schlüsselnummern 'U80.0 Staphylococcus aureus mit Resistenz gegen Oxacillin, Glykopeptid-Antibiotika, Chinolone, Streptogramine oder Oxazolidinone, 'U80.1 Streptococcus pneumoniae mit Resistenz gegen Penizillin, Oxacillin, Makrolid-Antibiotika, Oxazolidinone oder Streptogramine', 'U80.2 Enterococcus faecalis mit Resistenz gegen Glykopeptid-Antibiotika, Oxazolidinone, oder mit High-Level-Aminoglykosid-Resistenz' und 'U80.3 Enterococcus faecium mit Resistenz gegen Glykopeptid-Antibiotika, Oxazolidinone, Streptogramine, oder mit High-Level-Aminoglykosid-Resistenz' vorgenommen.

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