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ICF Version 2005

Anhang 1: Taxonomische und terminologische Themen

Die ICF ist als Klassifikation unter Berücksichtigung der folgenden taxonomischen Standardgrundsätze hierarchisch aufgebaut:

  • Die Komponenten "Körperfunktionen und -strukturen", "Aktivitäten und Partizipation" sowie "Umweltfaktoren" sind unabhängig voneinander klassifiziert. Daher wird ein Begriff, der unter einer Komponente erscheint, unter einer anderen Komponente nicht wiederholt.
  • Innerhalb jeder Komponente sind die Kategorien nach einem "Ast-Zweig-Blatt-Schema angeordnet, sodass die Kategorie einer tieferen Gliederungsstufe die Attribute von Kategorien auf der höheren Gliederungsstufe, zu der die Kategorie gehört, teilt.
  • Die Kategorien schließen sich gegenseitig aus, das heißt, keine zwei Kategorien derselben Gliederungsstufe haben genau dieselben Attribute. Diese Tatsache sollte jedoch nicht mit der Verwendung von mehr als einer Kategorie zur Klassifizierung der individuellen Funktionsfähigkeit einer Person verwechselt werden. Letzteres ist, wo notwendig, erlaubt, ja erwünscht.

1. Begriffe für Kategorien in der ICF

Begriffe sind die Bezeichnung für definierte Konzepte in Form von sprachlichen Ausdrücken wie Wörter oder Wendungen. Die meisten Begriffe, bei denen Unklarheit aufkommt, werden im Alltag – sei es in gesprochener oder geschriebener Form - in den Bedeutungen des gesunden Menschenverstandes verwendet. So werden z.B. die Begriffe "Impairment" (Schädigung, d. Übers.), "Disability" (Fähigkeitsstörung, d. Übers.) und "Handicap" (soziale Beeinträchtigung, d. Übers.) in alltäglichen Zusammenhängen oft in austauschbarer Weise benutzt, obwohl sie in der ICIDH von 1980 festgelegte Definitionen hatten, die ihnen genau definierte Bedeutungen gaben. Im Zuge des Revisionsprozesses wurde der Begriff "Handicap" aufgegeben und der Begriff "Disability" (jetzt: Behinderung, d. Übers.) als Oberbegriff für alle drei Aspekte - Körper, Individuum und Gesellschaft - eingeführt. Klarheit und Genauigkeit sind jedoch erforderlich, um die verschiedenen Konzepte zu definieren, sodass geeignete Begriffe gewählt werden müssen, um jedes der ihnen zu Grunde liegenden Konzepte unzweideutig auszudrücken. Dies ist besonders wichtig, weil die ICF als schriftlich fixierte Klassifikation in viele Sprachen übersetzt werden wird. Neben einem allgemeinen Verständnis der Konzepte ist es darüber hinaus wesentlich, dass in jeder Sprache ein Konsens darüber erreicht wird, welcher Begriff den Inhalt am besten wiedergibt. Es kann viele Alternativen geben, und Entscheidungen sollten auf der Grundlage von Genauigkeit, Akzeptanz und allgemeiner Nützlichkeit getroffen werden. Wir hoffen, dass der Nutzen der ICF mit ihrer Klarheit einhergehen wird.

Mit diesem Ziel vor Augen werden im Folgenden Anmerkungen zu einigen Begriffen gemacht, die in der ICF verwendet werden.

Wohlbefinden ist ein allgemeiner Begriff, der die Gesamtheit menschlicher Lebensbereiche, einschließlich physischer, mentaler und sozialer Aspekte, umfasst, die das ausmachen, was ein "gutes Leben" genannt werden kann. Gesundheitsbereiche sind eine Teilmenge von Bereichen, welche die Gesamtheit menschlichen Lebens ausmachen. Diese Beziehung wird in Abbildung 1 skizziert, die das Wohlbefinden repräsentiert:

Abbildung 1: Der Gesamtbereich des Wohlbefindens

Abbildung 1  zeigt die Teilung des Gesamtbereichs der Domänen des Wohlbefindens in die Gesundheitsdomänen (Sehen, Sprechen, Sicherinnern usw.) einerseits und die übrigen Domänen (Erziehung, Bildung, Ausbildung, Beschäftigung, Umwelt usw.) andererseits.

Gesundheitszustand und Gesundheitsdomänen: Ein Gesundheitszustand ist das Niveau der Funktionsfähigkeit innerhalb einer Gesundheitsdomäne der ICF. Gesundheitsdomänen sind Lebensbereiche, die mit der Vorstellung von "Gesundheit" verbunden sind, wie z.B. solche, die - dem Zweck der Gesundheitssysteme entsprechend - als vorrangig in der Verantwortung des Gesundheitssystems stehende definiert werden. Die ICF schreibt keine feste Grenze zwischen Gesundheits- und mit Gesundheit zusammenhängenden Domänen vor. Abhängig von unterschiedlichen Konzeptualisierungen von Gesundheits- und gesundheitsbezogenen Elementen, die in der ICF abgebildet werden können, kann es eine Grauzone geben.

Gesundheitsbezogene Zustände und mit Gesundheit zusammenhängende Domänen: Ein mit Gesundheit zusammenhängender Zustand ist das Niveau der Funktionsfähigkeit innerhalb einer mit Gesundheit zusammenhängenden Domäne der ICF. Mit Gesundheit zusammenhängende Domänen sind solche Bereiche der Funktionsfähigkeit, die - obwohl sie eine enge Beziehung zu Gesundheitsproblemen aufweisen - wahrscheinlich vorrangig nicht zur Verantwortlichkeit des Gesundheitssystems gerechnet werden, sondern zu anderen Systemen, die zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Die ICF umfasst nur solche Domänen des Wohlbefindens, die sich auf die Gesundheit beziehen.

Gesundheitsproblem ist ein Oberbegriff für (akute oder chronische) Krankheiten, Gesundheitsstörungen, Verletzungen oder Traumata. Ein Gesundheitsproblem kann auch andere Phänomene umfassen, wie Schwangerschaft, Altern, Stress, kongenitale Anomalien oder genetische Prädispositionen. Gesundheitsprobleme werden nach der ICD-10 kodiert.

Funktionsfähigkeit ist ein Oberbegriff für Körperfunktionen, Körperstrukturen, Aktivitäten und Partizipation. Sie bezeichnet die positiven Aspekte der Interaktion zwischen einer Person (mit einem Gesundheitsproblem) und ihren Kontextfaktoren (Umwelt- und personbezogene Faktoren).

Behinderung ist ein Oberbegriff für Schädigungen (Funktionsstörungen, Strukturschäden, d. Übers.), Beeinträchtigungen der Aktivität und Beeinträchtigungen der Partizipation [Teilhabe]. Er bezeichnet die negativen Aspekte der Interaktion zwischen einer Person (mit einem Gesundheitsproblem) und ihren Kontextfaktoren (Umwelt- und personbezogene Faktoren).

Körperfunktionen sind die physiologischen Funktionen von Körpersystemen, einschließlich der psychologischen Funktionen. "Körper" bezieht sich auf den menschlichen Organismus als Ganzen und schließt daher das Gehirn ein. Daher sind mentale (oder psychologische) Funktionen den Körperfunktionen zugeordnet. Als Standard für diese Funktionen wird die statistische Norm für Menschen angesehen.

Körperstrukturen sind die strukturellen oder anatomischen Teile des Körpers wie Organe, Gliedmaßen und ihre Bestandteile, die nach Körpersystemen klassifiziert sind. Als Standard für diese Strukturen wird die statistische Norm für Menschen angesehen.

Schädigung ist ein Verlust oder eine Anomalität eines Körperteils (z.B. einer Struktur) oder einer Körperfunktion (z.B. einer physiologischen Funktion). "Anomalität" wird hier ausschließlich im Sinn einer wesentlichen Abweichung von geltenden statistischen Normen verwendet (z.B. als Abweichung vom Populationsdurchschnitt innerhalb gemessener Standardnormen) und sollte auch nur in diesem Sinn benutzt werden.

Aktivität ist die Durchführung einer Aufgabe oder einer Handlung durch eine Person. Sie repräsentiert die individuelle Perspektive der Funktionsfähigkeit.

Beeinträchtigungen der Aktivität18 sind Schwierigkeiten bei der Durchführung einer Aktivität, die eine Person haben kann. Eine Beeinträchtigung der Aktivität ist eine quantitative oder qualitative Abweichung in der Durchführung der Aktivität bezüglich Art oder Umfang der Durchführung, die von Menschen ohne Gesundheitsproblem erwartet wird. Sie kann von leicht bis voll ausgeprägt reichen.

Partizipation [Teilhabe] ist das Einbezogensein einer Person in eine Lebenssituation. Sie repräsentiert die gesellschaftliche Perspektive der Funktionsfähigkeit.

Einschränkungen der Partizipation [Teilhabe]19 sind Probleme beim Einbezogensein in eine Lebenssituation, die eine Person erlebt. Das Vorhandensein einer Einschränkung der Partizipation [Teilhabe] einer Person wird durch den Vergleich mit der erwarteten Partizipation [Teilhabe] einer Person der entsprechenden Kultur oder Gesellschaft ohne Behinderung bestimmt.

Kontextfaktoren sind Faktoren, die in ihrer Gesamtheit den vollständigen Kontext des Lebens einer Person bilden. Insbesondere bilden sie den Hintergrund, vor welchem der Gesundheitszustand einer Person mit der ICF klassifiziert wird. Es gibt zwei Arten von Kontextfaktoren: Umweltfaktoren und personbezogene Faktoren.

Umweltfaktoren sind eine Komponente der ICF und beziehen sich auf alle Aspekte der externen oder extrinsischen Welt, die den Kontext des Lebens einer Person bilden und als solche einen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit der Person haben. Umweltfaktoren umfassen die natürliche materielle Welt mit ihren Eigenschaften, die vom Menschen geschaffene materielle Welt, andere Menschen in verschiedenen Beziehungen und Rollen, Einstellungen und Werte, Sozialsysteme und Dienste sowie Handlungsgrundsätze, Regeln und Gesetze.

Personbezogene Faktoren sind Kontextfaktoren, die sich auf die betrachtete Person beziehen, wie Alter, Geschlecht, sozialer Status, Lebenserfahrung usw. Sie sind gegenwärtig in der ICF nicht klassifiziert, Benutzer können sie jedoch bei der Anwendung der ICF berücksichtigen.

Förderfaktoren sind (vorhandene oder fehlende) Faktoren in der Umwelt einer Person, welche die Funktionsfähigkeit verbessern und eine Behinderung reduzieren. Förderfaktoren umfassen insbesondere Aspekte wie die materielle Umwelt, die zugänglich ist, Verfügbarkeit relevanter Hilfstechnologie, positive Einstellungen der Menschen zu Behinderung, sowie Dienste, Systeme und Handlungsgrundsätze, die darauf abzielen, alle Menschen mit Gesundheitsproblemen in alle Lebensbereiche einzubeziehen. Das Fehlen eines Umweltfaktors kann sich ebenfalls günstig auswirken, z.B. das Fehlen von Stigmata oder negativen Einstellungen. Förderfaktoren können die Entwicklung einer Beeinträchtigung der Partizipation [Teilhabe] aus einer Schädigung oder Beeinträchtigung der Aktivität verhindern, weil die tatsächliche Leistung einer Person im Hinblick auf eine Handlung trotz eines Problems der Leistungsfähigkeit der Person verbessert wird.

Barrieren sind (vorhandene oder fehlende) Faktoren in der Umwelt einer Person, welche die Funktionsfähigkeit einschränken und Behinderung schaffen. Diese umfassen insbesondere Aspekte wie Unzugänglichkeit der materiellen Umwelt, mangelnde Verfügbarkeit relevanter Hilfstechnologie, negative Einstellungen der Menschen zu Behinderung, sowie Dienste, Systeme und Handlungsgrundsätze, die entweder fehlen oder die verhindern, dass alle Menschen mit Gesundheitsproblemen in alle Lebensbereiche einbezogen werden.

Leistungsfähigkeit ist ein Konstrukt, das als Beurteilungsmerkmal das höchstmögliche Niveau der Funktionsfähigkeit, das eine Person in einer Domäne der Aktivitäten- und Partizipationsliste zu einem gegebenen Zeitpunkt erreicht, angibt. Die Leistungsfähigkeit wird in einer uniformen oder Standardumwelt gemessen und spiegelt daher das umwelt-adjustierte Leistungsvermögen wider. Die Umweltfaktoren-Komponente der ICF kann verwendet werden, um die Eigenschaften der uniformen oder Standardumwelt zu beschreiben.

Leistung ist ein Konstrukt, das als Beurteilungsmerkmal angibt, was Personen in ihrer gegenwärtigen, tatsächlichen Umwelt tun, und deshalb den Gesichtspunkt des Einbezogenseins einer Person in Lebensbereiche berücksichtigt. Die gegenwärtige, tatsächliche Umwelt kann ebenfalls mit der Umweltfaktoren-Komponente der ICF beschrieben werden.

Abbildung 2: Struktur der ICF

Die Abbildung zeigt die Struktur der ICF als Organigramm. Die ICF-Klassifikation gliedert sich von oben nach unten in die Teile, die Komponenten, die Konstrukte und Beurteilungsmerkmale und zuletzt in die Domänen und Kategorien auf den verschiedenen Ebenen auf. Erläuterungen zu den einzelnen Elementen sind im nächsten Kapitel ausführlich dargestellt.

2. Die ICF als Klassifikation

Um die Gesamtklassifikation der ICF zu verstehen, ist es wichtig, deren Struktur zu verstehen. Diese wird mittels der folgenden Definitionen aufgezeigt und in Abbildung 2 visualisiert.

Klassifikation ist die Gesamtstruktur und die Gesamtheit der ICF. In der Hierarchie ist dies der oberste Begriff.

Teile der Klassifikation sind jede der zwei Hauptunterteilungen der Klassifikation.

  • Teil 1 umfasst Funktionsfähigkeit und Behinderung
  • Teil 2 umfasst die Kontextfaktoren.

Komponenten sind jede der zwei Hauptunterteilungen der Teile.

Die Komponenten des Teils 1 sind:

  • Körperfunktionen und -strukturen
  • Aktivitäten und Partizipation [Teilhabe]

Die Komponenten des Teils 2 sind:

  • Umweltfaktoren
  • Personbezogene Faktoren (in der ICF nicht klassifiziert).

Konstrukte sind durch Beurteilungsmerkmale mit relevanten Kodes definiert. Es gibt vier Konstrukte für Teil 1 und eines für Teil 2.

Für Teil 1 sind die Konstrukte:

  • Veränderung der Körperfunktionen
  • Veränderung der Körperstrukturen
  • Leistungsfähigkeit
  • Leistung

Für Teil 2 ist das Konstrukt:

  • Förderfaktoren oder Barrieren im Bereich der Umweltfaktoren

Domänen sind praktikable und sinnvolle Mengen von entsprechenden physiologischen Funktionen, anatomischen Strukturen, Handlungen, Aufgaben oder Lebensbereichen. Die Domänen bilden die verschiedenen Kapitel und Blöcke innerhalb jeder Komponente.

Kategorien sind Klassen oder Teilklassen innerhalb einer Domäne einer Komponente, z.B. die Einheiten der Klassifikation.

Ebenen bilden die hierarchische Ordnung und geben Hinweise zur Detaillierung der Kategorien (z.B. Aufteilung der Domänen und Kategorien). Die erste Ebene umfasst alle Items der zweiten Ebene usw.

3. Definitionen für die Kategorien der ICF

Definitionen sind Aussagen, welche die wesentlichen Merkmale (z.B. Qualitäten, Eigenschaften oder Beziehungen) des für die Kategorie entwickelten Konzeptes beschreiben. Eine Definition besagt, welche Art von Gegenstand oder Phänomen der Begriff bezeichnet und - in operationalisierter Weise - wie sich diese von anderen Gegenständen oder Phänomenen unterscheiden.

Zur Erarbeitung der Definitionen der Kategorien der ICF wurden die folgenden idealen charakteristischen Merkmale einer operationalen Definition einschließlich der In- und Exklusionen berücksichtigt:

  • Definitionen sollen sinnvoll und logisch konsistent sein.
  • Sie müssen das durch die Kategorie intendierte Konzept eindeutig identifizieren.
  • Sie müssen die wesentlichen Merkmale des Konzeptes – sowohl intensional (was bedeutet das Konzept inhaltlich?) als auch extensional (auf welche Gegenstände oder Phänomene bezieht es sich?) beschreiben.
  • Sie sollen präzise und unzweideutig sein sowie die vollständige Bedeutung des Begriffs erfassen.
  • Sie sollen mit operationalen Begriffen formuliert sein (z.B. durch Schwere, Dauer, relative Bedeutung und mögliche Zusammenhänge).
  • Sie sollen Zirkularitäten vermeiden, z.B. soll weder der Begriff selbst oder ein Synonym für ihn in der Definition erscheinen noch soll sie einen anderswo definierten Begriff enthalten, in dessen Definition der erste Begriff verwendet wird.
  • Wenn angebracht, soll sie auf ätiologische oder interaktive Faktoren Bezug nehmen.
  • Sie müssen zu den Attributen der übergeordneten Begriffe passen (z.B. soll ein Begriff der dritten Ebene die allgemeinen Charakteristika der Kategorie der entsprechenden zweiten Ebene einschließen).
  • Sie müssen mit den Merkmalen der untergeordneten Begriffe konsistent sein (z.B. dürfen die Attribute eines Begriffs der zweiten Ebene nicht denen der entsprechenden Begriffe auf der dritten Ebene widersprechen).
  • Sie müssen operational und dürfen nicht figurativ oder metaphorisch sein.
  • Sie sollen empirische Aussagen machen, die beobachtbar, testbar oder indirekt ableitbar sind.
  • Sie sollen, so weit möglich, in neutralen Begriffen ohne unangemessene negative Konnotationen formuliert sein.
  • Sie sollen, soweit möglich, kurz sein und technische Fachausdrücke vermeiden (mit Ausnahme einiger Begriffe der Körperfunktionen und -strukturen).
  • Sie sollen Inklusionen enthalten, die Synonyme und Beispiele angeben, die kulturelle Unterschiede sowie Unterschiede über die Lebensspanne berücksichtigen.
  • Sie sollen Exklusionen enthalten, um Benutzer auf mögliche Verwechslungen mit verwandten Begriffen aufmerksam zu machen.

4. Zusätzliche Anmerkung zur Terminologie

In der Terminologie jeder Klassifikation wird grundsätzlich zwischen den zu klassifizierenden Phänomenen und der Struktur der Klassifikation unterschieden. Allgemein gesprochen ist es notwendig, zwischen der Welt und den Begriffen, die zu ihrer Beschreibung verwendet werden, zu unterscheiden. Zum Beispiel können die Begriffe "Dimension" oder "Domäne" genau definiert werden, um sich auf die Welt, und die Begriffe "Komponente" und "Kategorie", um sich ausschließlich auf die Klassifikation zu beziehen.

Gleichzeitig gibt es eine Entsprechung (z.B. eine entsprechende Funktion) zwischen diesen Begriffen, und es ist für unterschiedliche Anwender möglich, diese Begriffe in austauschbarer Weise zu benutzen. Jedoch ist es zum Beispiel für hochspezialisierte Anforderungen, für die Entwicklung von Datenbanken und für die Modellbildung in der Forschung wesentlich, die Elemente des konzeptionellen Modells und die der Struktur der Klassifikation mittels einer klar unterscheidenden Terminologie getrennt zu identifizieren. Gleichwohl gab es die Befürchtung, dass die Genauigkeit und Klarheit, die ein solcher Ansatz liefere, den Preis für den Abstraktionsgrad, der die Brauchbarkeit der ICF untergraben und wichtiger, den Kreis möglicher Anwender einschränken könnte, nicht wert sei.


18 "Beeinträchtigung der Aktivität" ersetzt den Begriff "Fähigkeitsstörung" der ICIDH von 1980.

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19 "Einschränkung der Partizipation [Teilhabe]" ersetzt den Begriff "soziale Beeinträchtigung" der ICIDH von 1980.

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