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ICD-10-WHO Version 2016

Die Definitionen sind erst in der deutschen Übersetzung und dann in der englischen Originalfassung wiedergegeben.

Definitionen

Hinw.: Die folgenden Definitionen sind von der Vollversammlung der Weltgesundheitsorganisation unter Artikel 23 der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation angenommen worden (Entschließungen WHA 20.19 und WHA 43.24).

1. Todesursachen

Die Todesursachen, die auf der ärztlichen Todesursachenbescheinigung angegeben werden sollen, sind alle diejenigen Krankheiten, Krankheitszustände oder Verletzungen, die entweder den Tod zur Folge hatten oder zum Tode beitrugen und die Umstände des Unfalls oder der Gewalteinwirkung, die diese Verletzungen verursachten.

2. Grundleiden

Unter Grundleiden versteht man a) die Krankheit oder Verletzung, die die Kausalkette der direkt zum Tode führenden Krankheitszustände auslöste, oder b) die Umstände des Unfalls oder der Gewalteinwirkung, die den tödlichen Ausgang verursachten.

3. Definitionen im Zusammenhang mit der Fetal-, Perinatal-, Neonatal- und Säuglingssterblichkeit

3.1. Lebendgeborenes

Ein Lebendgeborenes ist eine aus der Empfängnis stammende Frucht, die unabhängig von der Schwangerschaftsdauer vollständig aus dem Mutterleib ausgestoßen oder extrahiert ist, nach Verlassen des Mutterleibes atmet oder irgendein anderes Lebenszeichen erkennen lässt, wie Herzschlag, Pulsation der Nabelschnur oder deutliche Bewegung der willkürlichen Muskulatur, gleichgültig, ob die Nabelschnur durchtrennt oder die Plazenta ausgestoßen wurde oder nicht. Jedes unter diesen Voraussetzungen neugeborene Kind ist als lebendgeboren zu betrachten.

In landesspezifischen Gesetzen kann von dieser Definition abgewichen werden:

Deutsche Definition nach Paragraph 31, Abs. 1 der Verordnung zur Ausführung des Personenstandsgesetzes vom 28.08.2013 (BGBl. I, S. 3474)

(1) Eine Lebendgeburt liegt vor, wenn bei einem Kind nach der Scheidung vom Mutterleib entweder das Herz geschlagen oder die Nabelschnur pulsiert oder die natürliche Lungenatmung eingesetzt hat.

Die Definitionen für die Schweiz und Österreich finden Sie in den entsprechenden landesspezifischen Gesetzen.

3.2. Fetaltod [totgeborener Fetus]

Fetaltod ist der Tod einer aus der Empfängnis stammenden Frucht vor der vollständigen Ausstoßung oder Extraktion aus dem Mutterleib, unabhängig von der Dauer der Schwangerschaft; der Tod wird dadurch angezeigt, dass der Fetus nach dem Verlassen des Mutterleibs weder atmet noch andere Lebenszeichen erkennen lässt, wie z. B. Herzschlag, Pulsation der Nabelschnur oder deutliche Bewegung der willkürlichen Muskulatur.

In landesspezifischen Gesetzen kann von dieser Definition abgewichen werden:

Deutsche Definition nach Paragraph 31, Abs. 2 und 3 der Verordnung zur Ausführung des Personenstandsgesetzes vom 28.08.2013 (BGBl. I, S. 3474)

(2) Hat sich keines der in Absatz 1 genannten Merkmale des Lebens gezeigt, beträgt das Gewicht der Leibesfrucht jedoch mindestens 500 Gramm, gilt sie im Sinne des § 21 Abs. 2 des Gesetzes als ein tot geborenes Kind.

(3) Hat sich keines der in Absatz 1 genannten Merkmale des Lebens gezeigt und beträgt das Gewicht der Leibesfrucht weniger als 500 Gramm, handelt es sich um eine Fehlgeburt. Sie wird in den Personenstandsregistern nicht beurkundet.

Die Definitionen für die Schweiz und Österreich finden Sie in den entsprechenden landesspezifischen Gesetzen.

3.3. Geburtsgewicht

Das Geburtsgewicht ist das nach der Geburt des Fetus oder Neugeborenen zuerst festgestellte Gewicht.

3.4. Niedriges Geburtsgewicht

Geburtsgewicht unter 2500 g (d.h. bis einschließlich 2499 g).

3.5. Sehr niedriges Geburtsgewicht

Geburtsgewicht unter 1500 g (d.h. bis einschließlich 1499 g).

3.6. Extrem niedriges Geburtsgewicht

Geburtsgewicht unter 1000 g (d.h. bis einschließlich 999 g).

3.7. Schwangerschaftsdauer

Als Schwangerschaftsdauer gilt die Zeit ab dem ersten Tag der letzten normalen Menstruation. Die Schwangerschaftsdauer wird in vollendeten Tagen oder Wochen angegeben (z.B. kann von bestimmten Ereignissen, die 280 bis 286 Tage nach Einsetzen der letzten normalen Menstruation auftraten, gesagt werden, dass sie in der 40. Schwangerschaftswoche eingetreten sind).

3.8. Vor dem Termin (pre-term) Geborenes (Frühgeborenes)

Schwangerschaftsdauer unter 37 Wochen (weniger als 259 Tage).

3.9. Zum Termin (term) Geborenes (rechtzeitig Geborenes)

Schwangerschaftsdauer von 37 bis unter 42 Wochen (259 bis 293 Tage)

3.10. Nach dem Termin (post-term) Geborenes (übertragenes Neugeborenes)

Schwangerschaftsdauer von 42 Wochen oder mehr (294 Tage oder mehr).

3.11. Perinatalperiode

Die Perinatalperiode beginnt mit Vollendung der 22. Schwangerschaftswoche (154 Tage; die Zeit, in der das Geburtsgewicht normalerweise 500 g beträgt) und endet mit der Vollendung des 7. Tages nach der Geburt.

3.12. Neonatalperiode

Die Neonatalperiode beginnt mit der Geburt und endet mit Vollendung des 28. Tages nach der Geburt. Neonataltodesfälle (Todesfälle, die bei Lebendgeborenen vor dem vollendeten 28. Lebenstag eintreten) können in 2 Gruppen unterteilt werden: Man spricht von frühem Neonataltod bei Eintritt des Todes während der ersten 7 Lebenstage und von spätem Neonataltod bei Eintritt des Todes nach dem 7. und vor Vollendung des 28. Lebenstages.

Hinweise zu den Definitionen

  1. Bei Lebendgeborenen sollte das Geburtsgewicht möglichst innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt festgestellt werden, bevor ein signifikanter postnataler Gewichtsverlust eingetreten ist. Zwar wird das Geburtsgewicht für Statistiken in Klassen zu 500 g unterteilt, doch sollten die Gewichte nicht nach diesen Klassen protokolliert werden. Das tatsächliche Geburtsgewicht sollte mit der Genauigkeit festgehalten werden, mit der gemessen wurde.
  2. Die Definitionen "Niedriges Geburtsgewicht", "Sehr niedriges Geburtsgewicht" und "Extrem niedriges Geburtsgewicht" sind keine sich gegenseitig ausschließenden Kategorien. Unterhalb der festgesetzten Grenzen sind sie allumfassend und daher überlappend (d. h. "Niedriges Geburtsgewicht" schließt "Sehr niedriges Geburtsgewicht" und "Extrem niedriges Geburtsgewicht" ein und "Sehr niedriges Geburtsgewicht" schließt "Extrem niedriges Geburtsgewicht ein).
  3. Die Berechnung der Schwangerschaftsdauer anhand der Menstruationsdaten ruft sehr häufig Verwirrung hervor. Wird die Schwangerschaftsdauer als die Zeit vom ersten Tag der letzten normalen Menstruation bis zum Tag der Geburt berechnet, so sollte berücksichtigt werden, dass der erste Tag der Tag Null ist und nicht der Tag Eins. Die Tage 0 - 6 entsprechen daher der "vollendeten Schwangerschaftswoche 0", die Tage 7 - 13 der "vollendeten Schwangerschaftswoche 1" und die 40. tatsächliche Schwangerschaftswoche entspricht der "vollendeten Schwangerschaftswoche 39". Ist das Datum der letzten normalen Menstruation nicht bekannt, so sollte die Schwangerschaftsdauer anhand bestmöglicher klinischer Schätzungen bestimmt werden. Um Missverständnisse auszuräumen, sollten in Statistiken sowohl die Tage als auch die Wochen angegeben werden.
  4. Bei Eintritt des Todes innerhalb des ersten Lebenstages (Tag 0) ist das Alter in vollendeten Minuten oder Stunden anzugeben. Bei Eintritt des Todes am zweiten Tag (Tag 1), dritten Tag (Tag 2) oder bis zur Vollendung des 27. Lebenstages ist das Alter in Tagen anzugeben.

4. Definitionen im Zusammenhang mit der Müttersterblichkeit

4.1. Müttersterbefälle

Als Müttersterbefall gilt der Tod jeder Frau während der Schwangerschaft oder innerhalb von 42 Tagen nach Beendigung der Schwangerschaft, unabhängig von Dauer und Sitz der Schwangerschaft. Dabei gilt jede Ursache, die in Beziehung zur Schwangerschaft oder deren Behandlung steht oder durch diese verschlechtert wird, nicht aber Unfall und zufällige Ereignisse.

4.2. Später Müttersterbefall

Als später Müttersterbefall ist der Tod einer Frau aufgrund direkter und indirekter gestationsbedingter Ursachen anzusehen, der später als 42 Tage nach dem Ende der Schwangerschaft, aber noch vor Ablauf eines Jahres nach dem Ende der Schwangerschaft eintritt.

4.3. Sterbefall während der Gestation, Geburt und Wochenbett

Als Sterbefall während der Gestation, Geburt und Wochenbett ist der Tod jeder Frau anzusehen, der während der Schwangerschaft oder innerhalb von 42 Tagen nach dem Ende der Schwangerschaft eintritt, wobei die Todesursache keine Rolle spielt.

Müttersterbefälle werden in 2 Gruppen unterteilt:

4.4. Direkt gestationsbedingter Sterbefall

Direkt gestationsbedingte Sterbefälle (direkte Müttersterbefälle) sind solche, die auftreten als Folge von Komplikationen der Gestation (Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett), als Folge von Eingriffen, Unterlassungen, unsachgemäßer Behandlung oder als Folge einer Kausalkette, die von einem dieser Zustände ausgeht.

4.5. Indirekt gestationsbedingter Sterbefall

Indirekt gestationsbedingte Sterbefälle (indirekte Müttersterbefälle) sind solche, die sich aus einer vorher bestehenden Krankheit ergeben, oder Sterbefälle aufgrund einer Krankheit, die sich während der Gestationsperiode entwickelt hat, nicht auf direkt gestationsbedingte Ursachen zurückgeht, aber durch physiologische Auswirkungen von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett verschlechtert wurde.

 

 

Definitions

Note: These definitions have been adopted by the World Health Assembly (resolutions WHA20.19 and WHA43.24) under Article 23 of the Constitution of the World Health Organization

1. Causes of death

The causes of death to be entered on the medical certificate of cause of death are all those diseases, morbid conditions or injuries which either resulted in or contributed to death and the circumstances of the accident or violence which produced any such injuries.

2. Underlying cause of death

The underlying cause of death is (a) the disease or injury which initiated the train of events leading directly to death, or (b) the circumstances of the accident or violence which produced the fatal injury.

3. Definitions in relation to fetal, perinatal, neonatal and infant mortality

3.1. Live birth

Live birth is the complete expulsion or extraction from its mother of a product of conception, irrespective of the duration of the pregnancy, which, after such separation, breathes or shows any other evidence of life, such as beating of the heart, pulsation of the umbilical cord, or definite movement of voluntary muscles, whether or not the umbilical cord has been cut or the placenta is attached; each product of such a birth is considered liveborn.

3.2. Fetal death [deadborn fetus]

Fetal death is death prior to the complete expulsion or extraction from its mother of a product of conception, irrespective of the duration of pregnancy; the death is indicated by the fact that after such separation the fetus does not breathe or show any other evidence of life, such as beating of the heart, pulsation of the umbilical cord, or definite movement of voluntary muscles.

3.3. Birth weight

The first weight of the fetus or newborn obtained after birth.

3.4. Low birth weight

Less than 2500 g (up to, and including 2499 g).

3.5. Very low birth weight

Less than 1500 g (up to, and including 1499 g).

3.6. Extremely low birth weight

Less than 1000 g (up to, and including 999 g).

3.7. Gestational age

The duration of gestation is measured from the first day of the last normal menstrual period. Gestational age is expressed in completed days or completed weeks (e.g. events occurring 280 to 286 completed days after the onset of the last normal menstrual period are considered to have occurred at 40 weeks of gestation).

3.8. Pre-term

Less than 37 completed weeks (less than 259 days) of gestation.

3.9. Term

From 37 completed weeks to less than 42 completed weeks (259 to 293 days) of gestation.

3.10. Post-term

42 completed weeks or more (294 days or more) of gestation.

3.11. Perinatal period

The perinatal period commences at 22 completed weeks (154 days) of gestation (the time when birth weight is normally 500 g), and ends seven completed days after birth.

3.12. Neonatal period

The neonatal period commences at birth and ends 28 completed days after birth. Neonatal deaths (deaths among live births during the first 28 completed days of life) may be subdivided into early neonatal deaths, occurring during the first seven days of life andlate neonatal deaths, occurring after the seventh day but before 28 completed days of life.

Notes on definitions

  1. For live births, birth weight should preferably be measured within the first hour of life before significant postnatal weight loss has occurred. While statistical tabulations include 500 g groupings for birth weight, weights should not be recorded in those groupings. The actual weight should be recorded to the degree of accuracy to which it is measured.
  2. The definitions of "low", "very low", and "extremely low" birth weight do not constitute mutually exclusive categories. Below the set limits they are all-inclusive and therefore overlap (i.e. "low" includes "very low" and "extremely low", while "very low" includes "extremely low").
  3. Gestational age is frequently a source of confusion when calculations are based on menstrual dates. For the purposes of calculation of gestational age from the date of the first day of the last normal menstrual period and the date of delivery, it should be borne in mind that the first day is day zero and not day one; days 0-6 therefore correspond to "completed week zero", days 7-13 to "completed week one", and the 40th week of actual gestation is synonymous with "completed week 39". Where the date of the last normal menstrual period is not available, gestational age should be based on the best clinical estimate. In order to avoid misunderstanding, tabulations should indicate both weeks and days.
  4. Age at death during the first day of life (day zero) should be recorded in units of completed minutes or hours of life. For the second (day 1), third (day 2) and through 27 completed days of life, age at death should be recorded in days.

4. Definitions related to maternal mortality

4.1. Maternal death

A maternal death is the death of a woman while pregnant or within 42 days of termination of pregnancy, irrespective of the duration and the site of the pregnancy, from any cause related to or aggravated by the pregnancy or its management, but not from accidental or incidental causes.

4.2. Late maternal death

A late maternal death is the death of a woman from direct or indirect obstetric causes more than 42 days but less than one year after termination of pregnancy.

4.3. Pregnancy-related death

A pregnancy-related death is the death of a woman while pregnant or within 42 days of termination of pregnancy, irrespective of the cause of death.

Maternal deaths should be subdivided into two groups:

4.4. Direct obstetric deaths

Direct obstetric deaths are those resulting from obstetric complications of the pregnant state (pregnancy, labour and puerperium), from interventions, omissions, incorrect treatment, or from a chain of events resulting from any of the above.

4.5. Indirect obstetric deaths

Indirect obstetric deaths are those resulting from previous existing disease or disease that developed during pregnancy and which was not due to direct obstetric causes, but which was aggravated by physiologic effects of pregnancy.

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